Greifen Sie ins Gewürzregal der Sprache
Ganz ähnlich ist es mit der Sprache. Nehmen wir lediglich die Hauptzutaten (Subjekt, Verb, Objekt), haben wir ein Grundgerüst, mit dem wir uns verständigen können. Aber das ist in der Regel etwas eintönig, langweilig, fad und im schlimmsten Fall ungenau. Ein Beispiel: „Sarah hat eine neue Jacke.“ Dies ist ein Satz, der grammatisch alles beinhaltet, was nötig und richtig ist. Aber der Satz ist eintönig, fad. Er enthält keinerlei Informationen, WIE diese Jacke ist. Wir können uns keine konkrete Vorstellung von dieser Jacke machen. Wie sieht sie aus? Ist sie einfarbig oder bunt, ist sie kurz oder lang, schlicht, ausgefallen, extravagant, tailliert oder gerade geschnitten, modisch, langweilig? In einem geschriebenen Text oder auch in einem Gespräch erscheint uns so ein Satz langweilig, nicht wirklich aussagekräftig. Ein Fakt, eine Feststellung, eine Aussage, mehr nicht. Was aber, wenn dem Satz noch weitere beschreibende Informationen hinzugefügt werden: „Sarah hat eine neue Jacke. Der dunkelblaue, geschmeidige, leicht schimmernde Stoff mit den kleinen, glitzernden Applikationen auf den Ärmeln sieht umwerfend aus.“ Man könnte des noch viel weiter ausführen, aber Sie sehen bestimmt, worauf ich hinaus möchte: Adjektive. Adjektive, auch Eigenschafts- oder Beiwort genannt, sind in der Sprachwissenschaft die Wörter, die die Beschaffenheit eines konkreten Dinges oder einer abstrakten Sache beschreiben. Einfacher könnte man auch sagen, Adjektive sind das Salz in der Suppe der Sprache. Ach was, Adjektive stellen das gesamte Gewürzregal der Sprache dar! Denn nur Salz allein ist ja auch wieder langweilig. Wie bei allen Rezepten sind es die Gewürze, die dem Gericht das gewisse Etwas verleihen.