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Menschen

Im Oktober freuen sich auch hierzulande immer mehr Kinder auf den letzten Tag des Monats. Denn am 31.10. wird Halloween gefeiert. Ursprünglich aus England und Irland kommend, wo sich die Menschen in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November vom Sommer (Sinnbild des Lebens) verabschiedeten und den Winter (Sinnbild des Todes) willkommen hießen, schwappte die moderne Fassung dieses Festes aus den USA nach Europa zurück.

Der Begriff Halloween wurde erst im 16. Jahrhundert eingeführt. Die Bezeichnung ergibt sich aus den englischen Wörtern "all hallows´eve"; "hallow" (altenglisch für "heilig") und "eve" (englisch für "der Vorabend"), also: der Abend vor Allerheiligen. Irische Auswanderer brachten die Halloween-Bräuche mit in die USA. Dort verbreitete sich die Tradition des Halloween-Feierns sehr rasch. Besonderer Beliebtheit bei den Kindern erfreut sich das sogenannte "trick or treat" (Süßes oder Saures). Hierbei gehen Kinder in möglichst schaurige Kostüme gekleidet von Haus zu Haus und bitten um Süßigkeiten. Ansonsten drohen sie mit Streichen (trick). Und eben darauf freuen sich auch deutsche Kinder inzwischen.

Eines der beliebtesten Kostüme ist wohl das des Grafen Dracula. 

Woher kommt diese mystische Kultfigur?

Liegt dem berühmtesten Vampir der Literatur ein echtes Vorbild zugrunde? Hatte der irische Schriftsteller Bram Stoker vor über hundert Jahren einen echten Menschen im Kopf, als er diese Figur zum Leben erweckte? Diesem Thema wurden bereits ganze Bücher gewidmet. Der richtige Name von Dracula lautet Vlad. Er wurde wahrscheinlich um 1431 im siebenbürgischen Schäßburg im heutigen Rumänien, vielleicht aber auch in Nürnberg geboren. Der Beiname Dracula bedeutet übersetzt wohl nicht - wie oft behauptet - Teufel, sondern ist auf die beruflichen Erfolge von Vlads Vater zurückzuführen. Denn als Vlad II. vom König des Heiligen Römischen Reiches zum Ritter des gegen die Osmanen kämpfenden Drachenordens geschlagen wurde, erhielt er den Beinamen "der Drache", Dracul. Sein Sohn wurde "der kleine Drache", Draculea, genannt. Vlad II regierte das Fürstentum Walachei, ein Gebiet an der östlichen Grenze des damaligen ungarischen Königreiches, das heute zu Rumänien gehört. Im 15. Jahrhundert geriet es unter die Herrschaft der nach Europa drängenden Osmanen. Das hatte auch Auswirkungen auf den jungen Vlad Draculea.

Der Sultan des Osmanischen Reiches verlangte von Vlad II. ein menschliches Pfand. Vlad Draculea verbrachte seine Jugend als Geisel am Hof des Sultans. Mit 16 oder 17 Jahren war das Leben am Hofe vorbei: Sein Vater wurde bei einem Aufstand getötet, der Sultan erklärte den jungen Vlad zum Thronnachfolger in der Walachei. Um unabhängiger zu werden, krempelte er die Machtverhältnisse in der Walachei um, schuf eine Zentralgewalt, baute Festungen und rüstete das Militär auf. Energisch ging er gegen seine Gegner vor. Es scheint jedoch nicht, dass Vlad bereits zu Lebzeiten als Vampir gesehen wurde. Jedoch galt er als grausamer, blutrünstiger Herrscher, der Lust am Töten hatte. Oft soll Vlad getötete Gegner auf Pfählen zur Schau gestellt haben. Genauso grausam war sein eigenes Ende. Er wurde bei einem Aufstand getötet. Sein Kopf endete dort, wo die Häupter vieler seiner Gegner landeten: auf einem Pfahl. Er soll, in Honig konserviert, Sultan Mehmed überbracht und dann auf einer Stange zur Schau gestellt worden sein.

Lisa Gandolf stellt den Grafen vor

Lisa Gandolf schätzt Bücher sehr. Die Geschichte von Graf Dracula fasziniert nicht nur unsere Leiterin des Testcenters.